Es war ein Unterricht der besonderen Art- raus aus den Schulmauern, hinein ins pralle Leben. Na ja, genauer: längst vergangenes, vorzeitiges Leben, aber das kann eben auch spannend sein. Fossilien – eben nichts nur für angestaubte Herrschaften: Wir wanderten an einem Mittwoch los, raus aus der Schule, Richtung Wald, gar nicht so weit weg von der Kröge. Zunächst führten wir im NSG Battenfelder Driescher einen Pflegeeinsatz durch; wir schnitten Schwarzdornsträucher ab, damit sich das Heidekraut in Zukunft besser entwickeln kann und nicht vom Schwarzdorn (Schlehe) überwuchert wird. Luke hatte einen Strauch mitgenommen: unseren Klassenstrauch, den wir einfach mal „Karlheinz“ tauften. Etwas Musikbegleitung hatten wir auch, Lizi und Alena spielten Radio und gaben dabei auch Gesangsproben. Endlich kamen wir in den Steinbruch bei der Kröge. Werkzeuge hatten wir dabei, die wurden jetzt ausgepackt: Latthammer und andere spitze Gerätschaften, mit denen wir Schieferplatten erst abschlugen und dann aufzuschlagen versuchten. Na ja, ein paar Verletzungen blieben nicht aus, aber Pflaster war genügend mitgenommen worden.
Einige fanden ein paar versteinerte Muscheln und Lizi, Alena und Emilia sogar einen Trilobiten, dessen Gestalt in Stein gedruckt für die Nachwelt überdauerte. Mit Maja fand ich auch ein spezielles Muschelfossil – es ist schon ein besonderes Gefühl mit einem mal Zeuge eines Lebewesens zu werden, das lange vor mir auf dieser Welt gelebt hat! Schließlich rief Herr Schneider zum Aufbruch. So ging es zurück – noch ein letzter steiler Berg hinauf, dann hatte uns die Schule wieder. Und wir waren um die Erfahrung reicher, dass Wandern – ja, nicht mit Eltern, aber so, mit der Klasse, auf den Spuren der Fossilien – sogar Spaß machen kann.
Tabea-Estelle Rohrmann, G7c