Oberkrainer und Jimi Hendrix (hna, 27.01.2017)
Heinz-Günther Schneider wird nach über 40 Jahren im Lehrerberuf in den Ruhestand verabschiedet (von Thomas Hofmeister)
BATTENBERG. Nach über 42 Jahren im Schuldienst wird Heinz-Günther Schneider (65), Pädagogischer Leiter an der Gesamtschule Battenberg, am 30. Januar in den Ruhestand verabschiedet. „Lehrer müssen heute Animateure sein. Man muss die Schüler für eine Sache begeistern, man muss sie packen können“, sagt der Pädagoge, Kommunalpolitiker und Naturschützer im Interview mit der HNA.
Herr Schneider, wann haben Sie sich entschieden, Lehrer zu werden? HEINZ-GÜNTHER SCHNEIDER: Der erste Anstoß kam durch meinen Onkel, den Hauptlehrer Wilhelm Schneider. Er hat mich geprägt. Damals war ich zehn Jahre alt.
Es waren andere Zeiten. SCHNEIDER: Das kann man wohl sagen. Der Bus fuhr morgens um 6.20 Uhr ab Laisa zur Edertalschule nach Frankenberg. Gegen 14 Uhr kam ich zurück. Beim Nachmittagsunterricht bin ich mit dem Fahrrad zum Zug nach Battenberg gefahren.
Sie haben in Gießen studiert. SCHNEIDER: An der Justus-Liebig- Universität. Die Uni platzte damals aus allen Nähten – wir kamen zunächst nirgendwo in Seminare rein. Das erste Semester war ein Streik-Semester. Wir Jusos – unter anderem Reinhard Kahl und ich – haben damals mit zum Streik aufgerufen. Das war meinem Vater in Laisa schwer zu vermitteln. Denn das Zimmer in Gießen kostete 200 DM im Monat. Das war damals sehr viel Geld.
Wo fanden Sie ihre erste Anstellung? SCHNEIDER: 1976 an der Friedrich-Trost-Schule in Frankenberg – eine Zwei-Drittel- Stelle als Angestellter. Ich bekam 1000 DM im Monat. Für einen jungen Familienvater – meine älteste Tochter war gerade geboren – war das schon hart. Dennoch: Ich möchte die drei Jahre an der Friedrich- Trost-Schule nicht missen. Von den Erfahrungen zehre ich bis heute, wenn es um lernschwächere und verhaltensauffällige Schüler geht.