Theater 2013 fzSchüler des Kurses „Darstellendes Spiel" der Gesamtschule zeigen Stück über Ausländerhass
Junge Schauspieler der Battenberger Gesamtschule haben das Theaterstück „Ab in den Orient- Express" aufgeführt. Am Ende blieb dem Publikum viel Stoff zum Nachdenken über Ausländerfeindlichkeit. Battenberg. Stolz waren 30 Jugendliche des Wahlpflichtkurses „Darstellendes Spiel" im Jahrgang 10 der Gesamtschule am Freitagabend: Für die Aufführung des Theaterstücks „Ab in den Orient-Express" von Martin Burkert und Harry Bösecke spendete das Publikum viel Applaus. Mit Bettina Pasler hatten die jungen Leute das nachdenklich stimmende Stück zum Thema „Ausländerfeindlichkeit" in den vergangenen sechs Monaten intensiv eingeübt. Regina Metzger war federführend zuständig für das Bühnenbild. Ein deutscher „Türke" Handlungsgerüst des Theaterstücks ist die Freundschaft zwischen Bernd (Nils Fischer) und Nuri, gespielt von Benjamin Efendic und Kevin Völlmig. Bernd, der Nuris Klagen über die wachsende Ausländerfeindlichkeit für übertrieben hält, will die Probe aufs Exempel machen. Er verkleidet sich – mit Schnauzbart und Fes – als Türke Süleyman und verpflichtet sich, vier Aufgaben zu lösen: Er will vor einer „Respektsperson" bestehen, er muss bei einem Amt vorstellig werden, er soll ein deutsches Mädchen „anmachen" und er muss eine Arbeitsstelle finden. Am eigenen Leib erfährt Bernd, was es heißt, in der Bundesrepublik als Türke zu leben: Er wird von Vermummten zusammengeschlagen. Bernd muss am Ende sein ursprüngliches Urteil über den Ausländerhass revidieren. Die Hauptkulisse für das Lehrstück über Toleranz und Akzeptanz, über Integration, Tradition und Fortschritt ist ein Einkaufszentrum. Dort befinden sich der Info-Stand des Kaufhausdetektivs Klaus (Jens Weisheit/Felix Staub), die Kaffee- und Kuchentheke von Claudia (Johanna Kreuzberger/Isabelle Klehm), ein Video-Spiel und eine Info- Tafel des Kaufhauses. Aufeinander zugehen Weitere Spielorte neben der Hauptbühne sind die Wohnung einer türkischen Familie, das Büro der Kaufhaus-Chefin (Cecilia Feisel), der Pausenraum einer Schule und eine Polizeiwache. Die Botschaft des Stücks lautet: Nicht vollständige Assimilation der Türken kann das Integrationsziel sein, sondern ein gegenseitiges Aufeinanderzugehen. Als Beweis, dass ein friedvolles Miteinander möglich ist, dient im Spiel „Oma Juskowiak" (Alexandra Wenzel/Hannah Wolf ), die Anfang des 20. Jahrhunderts aus Polen kam. „Man schimpfte uns Polacken", sagt sie. „Doch die Jahre haben es geschafft, ich werd' nicht mehr schlecht behandelt." Aus leidvoller eigener Erfahrung bemüht sie sich um ein gutes Verhältnis zu den Türken in ihrer Nachbarschaft. Die Wandschmiererei „Weg mit den Ausländern" pinselt sie um in „Gemeinsamer Weg mit den Ausländern". Das Stück hat kein fröhliches Ende, denn der türkische Familienvater (Jonas Stutzmann) schickt seine Tochter (Merve Korkmaz/Theresa Marburger) wieder zurück in die Türkei, weil sie sich in einen deutschen Jungen verliebt hat. Das Stück verdeutlicht, dass es besonders die türkischen Jugendlichen in Deutschland schwer haben: Sie leben hin- und hergerissen zwischen zwei Welten. „Die Deutschen nennen mich Türke", klagt Nuri im Stück. „Mein Vater wirft mir vor, Deutscher geworden zu sein." Weitere Rollen im Stück spielten Melena Treutlien, Damian Bischoff, Anna-Lisa Schill, Robin Mattner, Wimmel Wick, Desiree Holzapfel, Emil Skrentny, Sophie Pauly und Nico Stamm. Zum Erfolg der Aufführung trugen auch weitere jugendliche Helfer bei – als Souffleuse, als Zuständige für Licht, Technik, Maske und Bühnenbild. (ied)

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