5012a6ee f2c0 4ea3 baaa 3c60c89ef4ebGesamtschule Battenberg stattet ganze Klassen mit Tablets aus
Battenberg – Die Gesamtschule Battenberg führt komplette i-Pad-Klassen ein und ist damit laut Alexander Blahnik die erste Schule in Waldeck-Frankenberg. „Wir haben derzeit im Jahrgang 7 drei reine i-Pad-Klassen“, berichtet Blahnik, der in der Schulleitung für Digitale Medien verantwortlich ist. An der Gesamtschule Battenberg läuft der Einsatz der Tablet-Computer schon testweise. Demnächst will die Schulleitung die i-Pads ab dem 6. Schuljahr möglichst für alle Kinder einführen. „Der Schulunterricht wird durch den Einsatz der i-Pads nicht neu erschaffen“, stellt Alexander Blahnik klar. Einig ist er sich mit seinen GSB-Lehrer-Kollegen, dass die Schüler „erstmal lesen und schreiben“ können sollten, bevor sie auf den Computer-Einsatz umsteigen. Blahnik: „Wir müssen den Schülern zunächst Rechtschreibung und Zeichensetzung vermitteln. Deshalb werden auch vermehrt wieder Diktate geschrieben.“
Dann aber soll für die Gesamtschüler das „digitale Leben“ beginnen. „Wir nutzen Lern-Apps und alle Office-Funktionen“, sagt Blahnik.


Möglich wurde der Einsatz der Tablet-Computer dadurch, dass der Landkreis als Schulträger für schnelles W-Lan gesorgt habe, sagt Blahnik. „Das hat uns massiv geholfen.“ Neben der technischen Innovation und dem frühzeitigen Vorbereiten auf das spätere Berufsleben sieht der Digital-Chef der Gesamtschule auch ganz praktische Vorteile: „Die Ranzen werden leichter, weil die Schüler nicht mehr so viele Bücher mitschleppen müssen.“
Ein Nachteil ist allerdings, dass die Eltern der Schüler die i-Pads kaufen müssen. „Wir kaufen sie zentral bei einem zertifizierten Händler zum Stückpreis von 400 Euro, inklusive Stift und Tastatur“, sagt Alexander Blahnik. Aus vielen Gesprächen und Info-Abenden wisse er, dass die Eltern den Einsatz der i-Pads „zum großen Teil positiv“ sehen, sagt Blahnik. Verpflichtend sei der Kauf eines i-Pads allerdings nur, wenn sich die Eltern für eine i-Pad-Klasse entscheiden. „Wenn nicht, bleibt alles beim Alten. Nachteile entstehen den Schülern dadurch nicht.“ Sabine Rossmeisl, in der Schulleitung für den Gymnasialbereich verantwortlich, setzt die i-Pads bereits im Deutsch-Unterricht ein. Sie habe keine Probleme damit, auch von den Schülern zu lernen, sagt Rossmeisl.
Für Lehrerin Selina Seibert kommt es auf eine „gesunde Mischung“ zwischen Schulheft und i-Pad an. Hausaufgaben im Fach Englisch bevorzuge er weiterhin „von Hand ins Heft“, sagt Lehrer Sebastian Wolff. Das Digitale sei oft eine sinnvolle Ergänzung, beispielsweise durch Videos. „Die Schulbuchverlage bieten da viele Möglichkeiten.“
Noch einen Schritt weiter sind die Schüler, die im Wahlpflicht-Unterricht von Hanna Patzer am Tablet konstruieren und kleine Projekt-Ideen mit einem 3-D-Drucker Schicht für Schicht ausdrucken – zum Beispiel Handy-Halterungen, Namensschilder oder das Modell eines Formel-1-Rennwagens. „Das geht dann schon in Richtung CAD“, sagt Alexander Blahnik. CAD-Fachleute (Computer Aided Design, also Konstruktion mit Computer-Hilfe) seien auch bei heimischen Unternehmen heiß begehrte Fachkräfte.  off