Eisengießerei Hasenclever setzt künftig voll auf Turbolader und Auspuffkrümmer

IMG_0506Bis zum Ende des Jahres 2013 wird das Eisenwerk Hasenclever weitere 200 Mitarbeiter einstellen. Die Kurzarbeit ist seit Januar ausgesetzt: Das erfuhren 20 Mitglieder des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft am Mittwoch bei einer Betriebsbesichtigung am Auhammer in Battenberg. Das traditionsreiche, 238 Jahre alte Eisenwerk befindet sich im Umbruch. 20 Millionen Euro werden dort gerade investiert, die Produktion wird fast vollständig umgekrempelt. Hasenclever setzt künftig zu 80 Prozent auf hochtemperaturfesten Stahlguss, der in Großserien für die Automobilindustrie hergestellt wird. Noch werden am Auhammer auch Kurbelwellen produziert. „Das war für mehr als 30 Jahre das Fundament“, sagte der kaufmännische Geschäftsführer Dieter Koch. Die Kurbelwellen-Produktion läuft zum Jahresende aus. Am Auhammer geht es künftig nicht mehr um das, was die Motoren steuert, sondern um das, was hinten rauskommt: Abgas-Turbo lader und Auspuffkrümmer. In geringer Stückzahl sollen darüber hinaus weiterhin Zylinderköpfe für Nutzfahrzeuge hergestellt werden.

„Mit Vollgas in die Zukunft“: Unter diesem Schlagwort stellte Wolfgang Werth, Sprecher des Arbeitskreises Schule/Wirtschaft, das Eisenwerk Hasenclever in seiner Ansprache als einen in Europa führenden Hersteller von Kurbelwellen, Turboladern und Zylinderköpfen vor. „Vielleicht gibt es diese Zukunft ja auch für unsere Schüler“, fügte Wolfgang Werth als Lehrer an der Gesamtschule Battenberg hinzu. Geschäftsführer Dieter Koch erinnerte daran, dass das Eisenwerk Hasenclever noch vor einem Jahr um seine Existenz kämpfte. In einer konzertierten Aktion der Gesellschafter, Mitarbeiter und zweierheimischer Banken sei es gelungen, die drohende Insolvenz abzuwenden, sagte Koch. „Wir stellen unsere Produktion von Kleinserien mit über 300 verschiedenen Produkten auf Großserien mit nur noch gut 20 Produkten um“, sagte Diplom-Ingenieur Alexander von Waldow. Er ist seit Januar Werksleiter am Auhammer.
Mit der Umstellung der Produktion werde erreicht, dass von bestimmten Abgas-Turboladern, von denen in diesem Jahr 500 000 produziert werden, in zwei Jahren 2,5 bis 2,8 Millionen hergestellt werden. Es gebe weltweit nur vier Unternehmen, die die Technologie des hochtemperaturfesten Stahlgusses beherrschten, sagte von Waldow: „Zwei japanische Firmen, eine chinesischer Firma – und wir.“ Zu den Kunden der Battenberger Eisengießer zählen die Firmen Porsche, Daimler-Benz, BMW, Audi, VW, Ford, Fiat, GM, Saab und Volvo – also nahezu alle großen Automobilkonzerne.

Foto: Mit einem Abgas-Krümmer aus Stahlguss für einen Volvo-Fünfzylinder: (von links) der neue Werksleiter Alexander von Waldow, Wolfgang Werth, Peter Weber und Steffen Seibert (alle Lehrer an der Gesamtschule Battenberg). Foto: Hoffmeister

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